Wandern im Harz – Die nächste Brockentour
Erstmal kurz vorab, über die Brockentour Nr.3 habe ich keinen Bericht geschrieben, aber den Track veröffentlicht. Die Strecke ging von Ilsenburg hoch zum Brocken und wieder mit einem Schlenker über Scharfenstein zurück. Eine Strecke die sicherlich Ihren Reiz hat und von vielen als die schönste Strecke bezeichnet wird.
Heute sollte aber mal Schierke der Ausgangsort für einen Brockenrundkurs sein. Ich steuerte mit dem PKW den letzten Parkplatz in Oberschierke an (kostet €3,00 für den kompletten Tag) und machte mich gleich auf den Weg. Das erste Ziel war mal wieder der Brocken. Ich nahm die alte Bob-Bahn, danach etwas entlang der Bahnschiene, bis hin zum Eckerloch. Diesen Weg war ich schon einmal runtergelaufen. Wobei laufen hier etwas übertrieben ist. Klettern oder Kraxeln wäre hier die bessere Wortwahl. Aber diesmal ging’s nach oben. Die ersten Schweißtropfen ließ ich bei einer Fotopause wieder eintrocknen. Irgendwie konnte ich den Eckerlochweg nicht richtig mit der Kamera einfangen. Ich wollte es mit 2 Statisten versuchen, die ebenfalls diesen beschwerlichen Weg nahmen. Ich schoß ein paar Fotos und als die beiden auf meiner Höhe waren, erkannte ich den Brocken-Benno. Ich unterhielt mich etwas mit ihm. Er ist mittlerweile irgendwo bei seiner 6.500sten Brockenbesteigung angelangt (die genaue Zahle wußte er nicht). Meistens nimmt er den Eckerlochweg, weil es die kürzeste Route nach oben ist. Wohnen tut er in Wernigerode, fährt dann mit dem Auto nach Schierke und parkt, wie ich auch, auf dem letzten Parkplatz. Die 5,5km zum Brockenplateau bringt er dann 1-2x pro Tag hinter sich. Wir unterhielten uns auch etwas über Andreas Kieling, mit dem er auch den Eckerlochweg gegangen ist. Zu guter letzt gab er mir noch einen Schnipsel (auf der Rückseite war Werbung eines Fotostudios) mit seiner Adresse, Datum und der 6.500x.
Nach 1:20h war ich schon oben. Gähnende Leere. Recht ungewöhnlich. Lag wohl daran, dass die Brockenbahn ab November erst um 11:50 Uhr oben auf dem Plateau ist. Die Fußkranken stürmten erst den Platz, als ich meinen Weg in Richtung Wernigerode antrat. Ach ja, noch etwas war ungewöhnlich. Der Wind machte sich kaum bemerkbar, so dass es gefühlsmäßig wärmer als im Sommer war.
Der Weg runter nach Wernigerode war der Hammer. Zuerst wieder die blöde Brockenstraße, ein kleiner Abstecher in den Urwaldpfad (nicht mein Fall), kurz in den Glashüttenweg eingebogen (Route wieder Harzer-Hexen-Stieg) und wieder links auf den Höllenstieg in Richtung Eiserne Renne. Der Abstieg ist heftig, aber auf weichem Waldboden. Auf diesem Abschnitt traf ich nur einen Wandergenossen. Kurz nach dem Gasthaus „Eiserne Renne“ (ganzjährig von 10-18 Uhr geöffnet) kam der nächster Hammer: Die kleine Renne oder der kleine Renneweg. Knie und Oberschenkel schmerzten bereits, doch die schöne Umgebung lenkte vom schweren Abstieg ab. Nach 19,5km Tageskilometern kam der Bahnhof Steinere Renne in Sicht. Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung wo ich war. Und der Bahnhof sah doch sehr mitgenommen aus. Doch 2 Reisende warteten auf den Zug nach Nordhausen, der glücklicherweise über Drei Annen Hohne fuhr. Also rein in die Dampflok und mit Volldampf zurück nach Schierke. Bei der Schaffnerin, die nebenbei noch Schierker Feuerstein verkaufte, drückte ich €7,00 ab inkl. der Anschlußfahrt von 3 A H nach Schierke. Dort angekommen mußte ich feststellen, dass der Bahnhof doch recht weit von meinem Auto entfernt ist. Es lagen letztendlich noch 2,5km vor mir.
Fazit: Die Strecke an der Steinernen Renne steht dem Weg durch das Ilsetal in nichts nach. Sie hat den gleichen Flair, ist allerdings schwieriger zu laufen und, zumindest heute, waren auf der Strecke viel weniger Leute unterwegs. Von Schierke über den Eckerlochweg zum Brocken ist sportlich, aber mit 5,5km die kürzeste Entfernung zu einer öffentlichen Straße. Oderbrück ist zwar etwas länger, aber lange nicht so schwer zu laufen. Die Brockenbahn anstatt den Bus von Wernigerode nach Schierke zu nehmen stellte sich als tolle Alternative raus. Eigentlich meide ich diese Bahn, da die €26,00 pro Person hoch zum Brocken wirklich heftig sind, aber hier gab’s für €7,00 das Dampflok-Feeling zum Abschluß.
Wer das ganze übrigens nachlaufen möchte, schaut sich am besten die Tracks an. Nur den Parkplatz hätte ich im Nachhinein anders gewählt, d.h. gleich den ersten am Brocken-Coaster (Sommer-Rodelbahn) nehmen, 50m die Bahnhofstraße hoch, links auf den Naturlehrpfad bis zur alten Bob-Bahn. Wenn man dann später mit der Bahn in Schierke ankommt, braucht man nur noch 1.000m den Berg runterrollen. Eine Alternative ist natürlich der Linienbus, der bis Mitte Oberschierke fährt.
Den Track zu der Tour findest Du HIER oder auf der Tourenseiten mit vielen anderen Vorschlägen.
So, jetzt habe ich die großen Strecken hoch zum Brocken hinter mir. Brocken-Benno’s Konkurrent möchte ich nicht werden, daher … suche ich mir jetzt ein neues Gebiet.