Wandern im Harz – Brockentour

Veröffentlicht am: 6. Oktober 2011

bismarckklippe

Wandern im Harz – Brockentour

Etwas mehr als 4 Wochen sind seit dem Oxfam Trailwalker 2011 vergangen. Es wurde Zeit, mal wieder raus in die Natur zu gehen und ein Paar Wanderkilometer zurückzulegen. Der Harz zeigte sich am verlängerten 3.-Oktober-Wochenende von seiner besten Seite. Teilweise über 20°C und blauer Himmel. Doch als Hotelier arbeitet man, wenn andere Urlaub machen. Mist. Also musste ich meine Tour auf den Mittwoch verlegen und startete gleich mit leichtem Nieselregen.

goetheweg01

Als Ausgangspunkte meiner geplanten Rundwanderung wählte ich Torfhaus. Zuerst einfach mal über den Goetheweg als Teil des Harzer-Hexen-Stieges hoch zum Brocken laufen. Trotz Fotogepäck konnte ich auf der „Brockenbundestraße“ (Goetheweg im Vergleich zur neuen Brockenstraße als Brockenautobahn) schnell Boden gut machen und einige Wanderer, vor allem Schulklassen, hinter mir lassen. Nur die Mountainerbiker zogen an mir vorbei. Bei dem schlechten Wetter war für einen Wochentag viel los. Ab 950m üNN zogen sich die Wolken zu, so dass die Sichtweite teilweise nur 30m betrug.

brockenbahn

Gleichzeitig sank die Temperatur und der Wind nahm zu. Ist halt so, wenn man halt auf den Brocken wandert. Nach 1:20h erreichte ich das fast volle Brockenrestaurant, schnappte mir im Kantinenstyle Nudeln Bolognese und etwas alkfreies Hefe, suchte das Fleisch in der Bolognese (sorry für die versteckte Restaurantkritik) und machte mir anschließend Gedanken über den weiteren Verlauf der Tour. Den gleichen Weg zurück kam nicht in Frage, also blieb mir nur noch der Heinrich-Heine-Weg. In der Kantine äh Restaurant kam ich mit 2 Wanderern ins Gespräch, die einfach meine Startnummer vom Oxfam Trailwalker fotografierten. Das geht doch nicht … nee Quatsch. War ein nettes Gespräch. Ich fand es besonders bemerkswert, dass sie mit vollem Gepäck (18kg) gelaufen sind. Erinnerte mich daran, wie ich mich mal mit einem 15kg-Fotorucksack zur Wolfswarte geschleppt habe.

brockenhaus

Auf dem Heinrich-Heine-Weg lagen nun zuerst über 4km Kolonnenweg vor mir und dazu noch 400 Tiefenmeter. Schrecklich und die ersten 1.000m in den Wolken. Bis auf die im Nebel fahrende Brockenbahn, die mich etwas an „The Fog“ in der Zugversion erinnert hat, gab es einfach nichts erlebbares. Bei 975m üNN kam ich unter die Wolkendecke und wurde durch die tolle Aussicht vom mühseligen Kolonnenweg abgelenkt. Fast wäre ich an der Bismarck-Klippe vorbeigelaufen und hätte hier die das Top-Panorama des Tages verpaßt. Die kleine Felsvormation auf 900m üNN erwährt einen Blick rüber zum Torfhaus, zum Tagebau bei Bad Harzburg, Bad Harzburg selber und Ilsenburg. Theoretisch könnte man noch den kleinen und „großen“ Brocken sehen, doch in der Richtung war es nur grau.

Meinen nächsten Stop machte ich bei der Nationalpark-Rangerstation am Scharfenstein. Eine nette kleine Hütte inkl. Verpflegung. Kurz mit den Leuten über verschiedene Brockenbesteigungen gequatscht und weiter ging’s in Richtung Eckertalsperre. Ich entschied mich allerdings dazu, nicht bis zur Staumauer zu laufen, sondern der Eckerquerung einen Besuch abzustatten, um im weiteren Verlauf entlang der Ecker einen Abschnitt auf dem Grünen Band zu gehen. Hier führt ein kleiner Pfad entlang des Baches, der mit vielen kleinen Felsen gespickt ist. Andere Wanderer waren hier Fehlanzeige, also hatte ich diese Ecke an der Ecker für mich alleine.

eckertalsperre

Dieser schmale Weg führt bis hoch zum Eckersprung am Goetheweg, doch ich wollte einfach nichts doppelt laufen. Also kurz über den Bach gesprungen, eine kleine Schleife zur Felsenbrücke gemacht und hoch zum Torfhaus. Hier kam ich noch am Beginn des Wald-Wandel-Weges des Nationalsparks vorbei. Bestimmt eine interessante Sache, doch mir taten nach über 20km die Füße weh. Von der Oxfam-Trailwalker-Fitness war nichts mehr zu spüren. Doch dieser Lehrweg ist relativ nah an den Skihütten bei Torfhaus, so dass man da mal schnell vorbeischauen könnte. Letztendlich war ich 23,3km unterwegs.

brockentourkarte

Das folgende Foto habe ich 5 Tage später an nahezu gleicher Stelle auf dem Brocken aufgenommen. Ein kleiner „Wettervergleich“ !

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