Hexenstieg checken und Wandern mit dem GPS

Veröffentlicht am: 30. März 2012

Hexenstieg checken und Wandern mit dem GPS

Wandernavi, GPS-Uhr oder Smartphone – Was ist am besten?

Vor 2 Wochen wollte ich schon einmal vom Staudamm des Oderteiches bis Torfhaus laufen, doch hier lag einfach noch zuviel Schnee. Das lag besonders daran, dass der Schnee durch das Ziehen der Loipe verdichtet wurde. Heute nun der 2. Versuch, den Abschnitt der Brockenumgehung des Harzer Hexenstieges zu erkunden. Da nur 5km geplant waren, steckte ich gleich mal 3 Geräte ein, die mit dem GPS arbeiten.

hexenstieg-im-winter.jpg-1

Aber erstmal ganz kurz zur Strecke. Ein Paar Abschnitte der Brockenumgehung des Hexenstieges waren immer noch Schnee bedeckt. Doch diese waren leicht überwindbar. Doch diese 2,5km ab der Gabelung der beiden Hexenstiegrouten (links auf dem Goetheweg zum Brocken, rechts auf der Umgehung nach Braunlage) haben es auch ohne Schnee in sich. Tiefer Boden, viele Wurzeln, Steine, komische Wegbefestigungen in Form von Längstbalken, ein Paar Pfützen und rutschigen Holzstege. Last but not least kam noch Windbruch hinzu, der noch nicht ganz weggeräumt worden ist. Zusammnengefaßt das völlige Gegenteil zu den Wanderautobahnen. Die Teilnehmer des Hexenstieg Ultralaufes werden Ihren Spaß haben, wenn sie nach 165km diese Strecke absolvieren.

bruecke-auf-dem-hexenstieg

Kommen wir nun zum Wandern mit dem GPS oder mit Hilfe des GPS. Mir ging’s nicht um die Navigation, denn der Hexenstieg ist ja gut ausgeschildert, sondern um das Aufzeichnen der Wanderstrecke. Am Start waren heute:

  • Garmin Forerunner 110 – Eine „Armbanduhr“, die im Display die zurück gelegte Strecke, die Zeit und die Pace oder Durchschnittsgeschwindigkeit anzeigt. Eine Navigation ist nicht möglich. Aber die Strecke wird aufgezeichnet bzw. getrackt.
  • Garmin Oregon 450 – Ein Hand-Navigationsgerät, dass eigentlich alles kann, was mit dem GPS zu tun hat.
    Viewsonic v350 – Ein Smartphone mit GPS-Unterstützung zusammen mit der Andriod-App Open GPS Tracker

baeume-auf-dem-hexenstieg

Die 3 sind nun völlig verschieden, daher gehe ich nicht weiter auf sie sondern, sondern mache mit der Versuchanordnung weiter. Die Forerunner 110 trug ich die ganze Zeit am rechten Handgelenk (bin Linkshänder). Die anderen beiden konnte ich nicht irgendwo befestigen, obwohl am Oregon ein Karabinerhaken ist. Also steckte ich das Smartphone in den Brusttasche meiner Hardshell-Jacke und das Oregon nahm ich in die Hand. Bei der Hälfte habe ich dann getauscht.

Gleich zu Beginn stand die Disziplin „Kontakt zu den Sateliten herstellen“ an. Das Oregon gewann mit großem Abstand auf die Forerunner und irgendwann meldete auch das Smartphone den GPS-Kontakt. Auf der Strecke selber gibt’s nichts zu berichten. Na gut, das Oregon konnte in Verbindung mit der Topo-Karte die Strecke anzeigen. Das Smartphone könnte dies theoretisch auch, doch mit dem Google Maps Kartenmaterial sind Wanderwege nicht zu erkennen … man muss schon maximal zoomen

Zu Hause wieder angekommen, übertrug ich die aufgezeichneten Tracks auf mein Notebook und verglich die Tracks. Dazu erstmal die Fakten in Zahlen:

Gerät Trackpunkte Strecke in km
Gerät/Software
Höhenmeter
im Gerät
Höhenmeter
GPS Track Analyse
max. Höhe min. Höhe
Forerunner 110 1.078 5,0/5,021 n/a 107m 824m 743m
Oregon 450 556 5,1/5,096 120m 511m 837m 731m
Viewsonic V350 662 5,2/5,247 79m 1.051m 861m 769m

Ist schon komisch, wie unterschiedlich die Tracks aufgezeichnet sind. Die größte Überraschung war das Oregon 450, denn im Gegenteil zum Smartphone hatte es Probleme die Route aufzuzeichnen, nachdem ich es in die Jackentasche gesteckt hatte. Dem Viewsonic v350 machte das nichts aus !!! Ich war erstaunt. Vom Bauch her, machte die Forerunner 110 GPS-Uhr den besten Track und warf dann auch die besten Werte (siehe Tabelle) aus.

Fazit des GPS-Trackings

Das Garmin Forerunner 110 spuckte letztendlich den besten Track aus und am Handgelenk störte es überhaupt nicht. Lediglich die anfängliche Satelitensuche dauerte etwas länger. Der Nachteil ist natürlich die fehlende Navigation. Eine tolle Trainingsuhr für bekannte Strecken.

Das Garmin Oregon 450 kann einfach alles, mag es aber nicht, irgendwo versteckt zu werden. Es per Karabiner an der Jacke zu befestigen geht nur beim Wandern, beim Laufen schaukelt es hin und her. Es muss in eine Art Netztasche. Verwundert hat mich, dass die Höhenmeter im Gerät recht gut mit 120 HM angezeigt wurden, dann aber in der Trackauswertung auf dem Computer ein völlig falscher Wert berechnet wurde. Das Oregon scheint im Gerät ein Glättung des Höhenprofils vorzunehmen.

Last but not least das Viewsonic V350. Schon während des Laufes mein heimlicher Testsieger, denn ich hatte die SD-Karte nicht wieder in meine Kamera gesteckt. Daher machte ich die Fotos mit dem Smartphone. Sie sind nicht toll, aber besser als gar nichts. Der Track wurde sowohl in der Tasche als auch in der Hand gut getrackt. Mit der Differenz kann man leben. Aber es gibt da noch so eine Sache, die das Smartphone relativ schnell aus dem Renner nimmt: zum einen ist es die Wasserempfindlichkeit und zum anderen die Akkulaufzeit. Mit den GARMIN Geräten sind 8 Stunden drin. Das Viewsonic ist schätzungsweise nach 3-4 Stunden am Ende. Ach ja … Open GPS Tracker ist übrigens eine sehr empfehlenswert App ! Man muss sich hier nicht auf irgendeiner Website anmelden, sondern kann gleich loslegen. Der Track kann dann z.B. per E-Mail an dem Heimcomputer gesendet oder per Kabel übertragen werden.

matsch-auf-dem-hexenstieg

… und meine Asics Trabuco GTX hielten heute meine Füße wieder trocken :o)