Familien-Wanderung zum Brocken im Harz
Endlich war es so weit. Im Zuge der Adventskalender-Aktion vom Lions Club Südharz, spendeten wir ein Brockenevent für 4 Personen. Wir hatten dieses nicht weiter beschrieben, hofften aber, dass dieser Preis Anklang findet. So war es dann auch. Die Gewinnerin meldete sich Anfang des Jahres und nach ein Paar Schwierigkeiten in der Terminabsprache, was auch die Zimmerverfügungbarkeit des Brockenhotels betraf, starteten wir Ende Juli unser Brockenevent.
Start zum Brockenevent
Bei schönstem Sonnenschein traf sich die Gruppe, bestehend aus 6 Erwachsen und 4 Kindern, vorab im Hotel Harzer Hof. Wir unterhielten uns über Sonnencrème und Insektenschutz. Leider hatte sich das nach einem kurzen Transfer nach Schierke im Ostharz erledigt, denn hier begann es zu regnen.
In der Hoffnung, dass es sich hier nur um einen kurzen Schauer handelte, trank die Gruppe erstmal einen Kaffee im Hotel Brockenscheideck, von diesem auch unser Gepäck hoch zum Brocken gefahren wurde. Mit dem Parken unserer Fahrzeuge hörte dann glücklicherweise auch der Regen auf.
Kurz nach 15 Uhr begann nun unsere Wanderung hoch zum Brocken. Der mit 3 Jahren jüngste im Feld war am zu Beginn nicht so stark motiviert, doch die Steine und Pfützen auf der alten Bobbahn ließen seine kleinen Füße automatisch bergauf laufen. Zwischendurch tauchte immer wieder mal ein Schmetterling auf oder die Jungen fischten Kaulquappen aus einem kleinen Bach. Ach ja, dann war da noch die Brockenbahn, auf die wir das erste Mal am Ende der alten Bobbahn stießen.
An dieser Stelle hatten wir nun die Wahl, entweder hoch zur Brockenstraße zu laufen oder parallel zur Brockenbahn den kurzen, schweren Weg über den Eckerlochstieg zu nehmen. Die Entscheidung fiel uns relativ leicht, denn je anspruchsvoller die Strecke, um so mehr Spaß hatten die Kinder. Die lange Gerade zum Fuße des Eckerlochstiegs brachte dann bis auf das Hoch und Runter der Brockenbahn nichts Aufregendes. Es waren lediglich ein Paar Steine, die den Weg in die Schuhe der Kinder fanden.
Jetzt kam er, der Eckerlochstieg. Die Gruppe machte zuvor noch eine Pause und hier war auch eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel. Leider war der Stempel komplett entfernt worden. Das Notieren der Nummer im Kasten ist hier leider nur ein kleiner Trost. So, jetzt aber hoch zum Brocken. Die beiden 6-jährigen machten einen auf Bergziege und rannten voraus. Die Mischung aus Wandern und Klettern war eine totale Motivation. Sogar der jüngste lief den kompletten Weg hoch bis zur Brockenstraße. Super.
Mittlerweile war es schon nach 17:00 Uhr und schon auf der Brockenstraße war es recht ruhig geworden. Blöderweise wirkte die Teerstraße komplett demotivierend, so dass wir unterm Strich für die letzten 1.000m hoch zum Brockenstein länger brauchten als für die Eckerlochstieg. Oben angekommen knipsten wir schnell ein Gruppenfoto, holten uns die Stempel für die Harzer Wandernadel am Brockenhaus ab, verabredeten uns für das Abendessen und bezogen dann die Zimmer im Brockenhotel.
Das Abendessen im 6. Stock des Hotels ist mit einer tollen Aussicht über den Harz gepaart. Obwohl der Himmel sich langsam zuzog und man die Position der untergehenden Sonne nur noch erahnen konnte, war es ein schöner Tagesabschluss.
Für einen kleinen Teil der Gruppe klingelte bereits um 5:30Uhr der Wecker. Für diese Uhrzeit hatte sich der Sonnenaufgang angekündigt. Der Himmel war im Vergleich zum Vorabend etwas klarer und wir konnten mit etwas Verspätung den Sonnenaufgang auf 1.142m Höhe genießen.
Harzer Hexenstieg am 2.Tag
Das reichhaltige Frühstück im Goethesaal des Hotels mit Blick auf die Kreisstadt Wernigerode wurde lange ausgekostet. Um 10:00 Uhr startete der 2. Teil der Familienwanderung zurück nach Schierke. Geplant war dem Harzer Hexenstieg bis zur Ahrensklint zu folgen und als letzten Abschnitt den Pfarrstieg runter nach Schierke zu nehmen.
Los ging’s. Obwohl es nun bergab ging schien uns der Asphalt irgendwie zu bremsen. Aber auch verschiedene Schmetterlinge und ein Turmfalke brachte die Gruppe immer wieder zum Stoppen. Dann kam uns auch noch der Brockenbenno (war gerade bei seiner Brockenwanderung Nr. 7.052) entgegen, der zur Freunde aller uns einen Sonderstempel der Wandernadel überreichte. Es sollte für diesen Tag der einzige Stempel werden, denn sowohl der Stempel am folgenden Gelben Brink als auch an der Ahrensklint waren von irgendwelchen Deppen entfernt worden.
Auf Höhe der Brockenkinder war endlich Schluß mit der Wanderautobahn. Auf dem Glashüttenweg war es nun vor allem für den jüngsten der Gruppe interessanter, da er nun wieder Steine sammeln konnte. Die Ahrensklint konnte mit der schönen Aussicht etwas den fehlenden Stempel ersetzen. Nach einer kurzen Stärkung stand der Pfarrstieg runter nach Schierke an der Tagesordnung. Ein wirklich schöner Weg, auf dem wir vermutlich das schnellste Wander-Tempo der gesamten Wanderung erreichten. Wieder am Hotel Brockenscheideck angekommen, stellten wir mit etwas Verwunderung fest, dass der Abstieg genauso lange dauerte wie der Aufstieg. Auf der ca. 14km langen Gesamtstrecke beider Tage waren wir knapp 10 Stunden unterwegs. Wären wir schneller gelaufen, hätten wir womöglich den Turmfalken, die Schmetterlinge oder sogar den Brockenbenno nicht gesehen.
Als Abschluß gab’s dann noch Eis und Kaffee im Hotel Brockenscheideck, dass auch unser Gepäck vom Brockenhotel für uns in Empfang genommen hatte. Ein wirklich guter Service. Für uns hieß es dann nur noch zurück nach Osterode und den Tag bei herrlichem Sonnenschein ausklingen lassen.