Brockenwanderung bei Vollmond
Am letzten Septembertag bot der Harzklub Osterode eine Brockenwanderung als Sonntagaufgangstour an. Treffen war um 3.30Uhr an der Bleichestelle Osterode und der eigentliche Start um 4:45Uhr ab Oderbrück. Wir entschieden uns für die 4:45Uhr-Variante, um noch 30min mehr Schlaf zu haben. Um kurz vor 4Uhr starteten wir dann und bereits um 4:15Uhr begann der Tag mit einem ersten Highlight. Schaut Euch einfach das Foto an … ohne Worte, oder nicht ?
Leider fehlte etwas die Zeit, für eine Aufnahme mit Stativ, doch das aus der Hand ist ja auch schon ganz nett.
Die restlichen Teilnehmer der Wanderung trafen in einer Fahrgemeinschaft um 4:30Uhr in Oderbrück ein. Nach Begrüßung und kleiner Wartezeit wegen Nachzügler starteten wir um kurz vor 5Uhr. Übrigens mit einem Wanderführer vom Harzklub Bad Lauterberg. Auf Taschen- und Stirnlampen konnten wir aufgrund des Vollmonds komplett verzichten. Der Himmel war leicht bewölkt und im Mondschein huschten die kleinen Wolken über uns hinweg.
Im gemütlichen Tempo kamen wir über den dreieckigen Pfahl auf den Harzer Hexenstieg / Goetheweh / Harzer Grenzweg. Schon von Anfang an wurden wir vom Hirsche-Brüllen begleitet. Am Ende des Kolonneweges hielten wir eine Zeit lang inne, um dem Brüllen unser Gehör zu schenken. Wirklich toll. Auch der Himmel und der Blick auf Torfhaus steigerten die Wanderfreude.
Blöderweise blieben aber ab 900m üNN die kleinen Wolken am Brocken hängen und bildeten eine dicke Nebelwand. Es war zwar immer noch hell genug, um ohne Licht zu laufen, doch die Sicht war nun auf ca. 100m begrenzt. So ein Mist. Oben auf dem Brockenplateau angekommen kam noch ein starker Wind hinzu. Ja, eigentlich keine Überraschung. Es wurde merklich kälter.
Zu meiner Überraschung waren morgens um 6:30Uhr geschätzte 30 Wanderer auf dem höchsten Berg Norddeutschlands.
Die Zeit bis zum offiziellen Sonnenaufgang um 7:20Uhr verbrachten wir im kleinen Wolkenhaus. Doch es war zu diesem Zeitpunkt schon abzusehen, dass dieser durch die Wolken nicht zu sehen sein wird. Schade. Aber der Vollmond und das Hirschebrüllen waren eine nette Belohnung für den 3:30Uhr Wecker. Wir selber verabschiedeten uns von der Gruppe des Harzklubs, da wir noch ein Paar Kilometer mehr an diesem Sonntag machen wollten. War ja noch früh.
Geplant war eine Verbindung zwischen Brocken und Braunlage über Schierke. D.h. wieder runter vom Brocken, 2km auf dem Harzer Hexenstieg / Brockenstraße und rechts ab in den Eckerlochstieg. Für mich die geilste (sorry) Piste im Harz und ich würde diesen Abschnitt auch selber als Hexenstieg bezeichnen.
Auf dem Bahnparallelweg und der alten Bobbahn marschierten wir entgegen der aufgehenden Sonne nach Schierke.
In Schierke war es noch ziemlich ruhig. In einer Bäckerei versorgten wir uns mit Kaffee und Brötchen (leider trocken –> „Belegte Brötchen haben wir nicht !“ … mal wieder ein nettes Serviceerlebnis, denn frühstücken konnte man in der Bäckerei) und verschwanden danach hinter der Jugendherberge auf der Rennrodelbahn hoch in Richtung Wurmberg. Anfangs eine Forststraße, doch mit Beginn des Wurmbergstiegs ein steiler Trail durch den Wald. Nett und anstrengend. Eigentlich planten wir hoch zur Schanze zu laufen, doch die Müdigkeit kam immer mehr zu Tage. Auf dem Harzer Grenzweg auf Höhe des Loipenhauses änderten wir unseren Plan. Es sollte nun auf dem Kolonnenweg zum dreieckigen Pfahl und wieder zurück zum Auto. Der Harzer Grenzwanderweg bzw. der Kolonnenweg entpuppte sich als zermürbend. Die 4,5km wollten einfach nicht enden und ein Paar Höhenmeter waren auch noch dabei.
Ursprünglich wollte ich ja mal den kompletten Grenzwanderweg von Walkenried bis nach Vienenburg laufen, doch dieser Abschnitt hat mich etwas davon abgebracht. So die Aussicht und Natur sind ja schön, doch dieser Weg mit den Betonplatten ist grauenhaft. Da laufe ich lieber den Eckerloch- und Wurmbergstieg hoch und runter.
Am dreieckigen Pfahl schloß sich nun die Runde. Jetzt war nur noch der Endspurt bis Oderbrück angesagt. Am Auto angekommen zeigte die GPS-Uhr 27,5km an. Insgesamt eine wirklich schöne Wanderung. Der Sonnenaufgang auf dem Brocken muss natürlich nachgeholt werden. Am 29.10.2012 wäre es wieder so weit … mal sehen, was dann das Wetter macht.
Zum Abschluß noch einmal vielen Dank an den Harzklub Osterode, der uns dieses Erlebnis bescherrt hat.