Ab in den Harz

Veröffentlicht am: 25. Oktober 2012

bahnhof-netzkater

Wanderurlaub im Harz nach dem Motto „Ab in den Harz … „

.. und ein Paar Stempel für die Harzer Wandernadel sammeln

Genauso dachten letztes Wochenende einige Harzbesucher. Auto vollgetankt und ab in den Harz. Die Parkplätze im Westharz waren randvoll und aus dem Radio wurde schon eine Überfüllung auf der Strecke Bad Harzburg Torfhaus berichtet. Wir wollten uns mal wieder ein Paar Stempel der Harzer Wandernadel abholen und dies am besten abseits der großen Touristenströme. Es verschlug uns in den thüringischen Teil des Harzes und Start war am Netzkater bzw. Rabensteiner Stollen. In der Regel ist das unser erster Stop bei den geführten Motorradtouren durch den Harz, doch diesmal blieb das Motorrad in der Garage und wir völlig ungewohnt in Wanderkleidung am Motorradtreff Netzkater.

bahnhof-netzkater

Hinter dem Rabensteiner Stollen ging’s gleich in den gold-gelben Buchenwald hinein und ordentlich bergauf. Teilweise auf einem schmalen Pfad erreichten wir die erste Stempelstelle der Harzer Wandernadel, den Aussichtspunkt Dreitälerblick. Unten auf 8 Uhr ist der Motorradtreffpunkt Netzkater gut sehen. Die Motorradstrecke beschreibt förmlich ein „U“. Aus Rotesütte kommend und in einer 180° Kurve auf der B81 wieder hoch durch das Beretal nach Hasselfelde. Auf 4 Uhr kam auch grad eine kleine Bahn der Selketalbahn.

dreitaelerblick

Auf der Schattenseite des Berges ging es weiter aufwärst in Richtung Poppenberg. Der Waldboden war bereits komplett mit Laub bedeckt und die Sonne in den Baumgipfeln machte die Wanderung zu einem schönen Herbsterlebnis.

herbstwanderung

Der Weg zur nächsten Stempelstelle der Harzer Wandernadel geht etwas zickzack auf dem Bergkamm. Mal im Schatten, mal in der Sonne. Wir zweigen in einen kleinen Pfad ein, der mit Brockenblick ausgeschildert ist. Bei dem tollen Wetter muss der Brocken im Oberharz ja gut zu sehen sein. Es war auch so. Das Panorama zeigte den Hochharz mit dem Dreigestirn Wurmberg, Brocken und Leistenklippe. Es war ja eigentlich ein Foto geplant, doch das Teleobjektiv lag zu Hause auf dem Wohnzimmertisch.

Der Poppenberg war nun nicht mehr weit. Wie so oft führte uns die Route weg vom breiten Wanderweg über ein Laub bedeckten Trail zum Zwischenziel. Vor uns stand nun der Poppenbergturm. Ein ca. 35m hoher Stahlturm, den es nun zu erklimmen galt. Aber zuerst war der 2. Stempel der Harzer Wandernadel an der Reihe. Auf der obersten Plattform des Turmes angekommen, wartete auf uns ein toller 360° Blick. Im Nordosten wieder der Brocken, im Osten das Josefskreuz, etwas südlich der das Kyffhäuser-Denkmal, süd-westlich das thüringer Harzvorland und im Westen der Stöberhai. Schön schön.

poppenberg

harzvorland

Die nächste Stempelstelle der Harzer Wandernadel befand sich abwärst in Richtung Ilfeld: Die Wetterfahne. Die Strecke war wieder komplett sonnig und immer wieder tauchten Zugvögel am blauen Himmel auf.

zugvoegel

An der Wetterfahne angekommen wurden wir etwas enttäuscht. Der Stempel im Stempelkasten war kaputt. Immer wieder eine ärgerliche Sache. Was sich die Leute nur denken, das Stempelinnere zu klauen. Die Fortsetzung der Herbstwanderung war nun völlig offen. Die geplanten Stempel wurden erwandert und so ging es nur darum, einen schönen Weg zum Auto zu finden. Zwischendurch war mal „Gänseschnabel“ ausgeschildert … hört sich doch gut an, oder ? Der Weg wurde zu einer schmalen, trailigen Serpentin. Super. Doch man mußte etwas aufpassen, da unter dem Laub immer wieder Steine und Äste unerwartet auftauchten. Und nun kam der Gänseschnabel. Mit etwas Phantasie war ein Gänsekopf vorstellbar, doch der Legende nach stellt die Felsformation eine versteinerte Gänsehirtin da. Irgendwelche Harzer Hexen hatten da Ihre Finger mit im Spiel.

gaenseschnabel

Vor uns lag nun der Abstieg runter nach Ilfeld in Richtung Waldschwimmbad / Forsthaus. Der Abschnitt stellte einen Umweg dar, doch der herbstliche Harz im Buchenwald kam hier noch einmal richtig hervor.

harzer-herbstwanderung

Zum Abschluß noch ein Paar Meter entlang der Harzer Schmalspurbahn und kurz hinter dem Bahnhof Netzkater erreichten wir wieder unseren Startpunkt. Die Strecke ist ca. 15km lang und für jeden leicht zu bewältigen. Der höchste Punkt, der Poppenberg, liegt auf 604m üNN. Einen Versorgungspunkt gibt es nicht, aber ein Paar Bänke zum Ausruhen. Normalerweise sind in der Strecke 3 Stempelstellen der Harzer Wandernadel enthalten.